Musikland Thüringen
Jahresthema 2020
Musikland Thüringen
Von B wie Bach bis Z wie Zughafen:
Bei einer Thüringen-Rundreise ist Musik allgegenwärtig.
Ob in Lebens- und Wirkungsorten großer Komponisten, in Museen voller Musikgeschichte, an Orten, die berühmte Musiker inspirierten, zu Besuch bei traditionsreichen Orchestern und Instrumentenbauern, bei renommierten Festivals oder einfach auf der Straße - dieses Jahr feiert das Reiseland Thüringen seine Musik und alle wichtigen Orte, die damit in Verbindung stehen.
Authentische Lebens- und Wirkungsorte international bekannter Musiker & Komponisten
Grandiose und weltberühmte Komponisten wählten Thüringen als ihre Wirkungsstätte. Bach, Schütz, Liszt, Telemann, Wagner: die Liste liest sich wie das Who- is- Who der Klassikerszene. Die vielerorts zu findenden Originalschauplätze sind wahre Pilgerstätten für Klassikfans aus aller Welt. Johann Sebastian Bach wurde in Eisenach geboren und hat einen Großteil seines Lebens in Thüringen verbracht. Franz Liszt komponierte in Weimar einige seiner wichtigsten Werke, und Wagner hat sich auf der Wartburg zu seiner Oper Tannhäuser inspirieren lassen. Auch Heinrich Schütz und Richard Strauss wirkten in Thüringen. Es gibt im Freistaat besonders viele authentische Musikorte, an denen man Konzerte erleben oder auf den Spuren großer Komponisten wandeln kann. Und das ist längst noch nicht alles, denn Thüringen ist nicht nur für Freunde klassischer Musik spannend: Auch der Jazz hat hier schon seit fast 100 Jahren feste Wurzeln. Und Stars wie Clueso aus Erfurt singen mit Udo Lindenberg und den Fantastischen Vier. Man könnte also sagen, Thüringen legt schon seit Jahrhunderten Wert auf den guten Ton – und das in vielen Sparten.
Museen rund um die Musik
Wer sich auf die Spuren ruhmreicher Komponisten und Künstler begeben will, der besucht sie im Museum. Im Bachhaus in Eisenach, dem größten Bach-Museum der Welt, erleben Besucher stündlich kleine Vorspiele mit Bachmusik auf historischen Instrumenten. Neben dem Bachhaus lohnen auch das Liszthaus in Weimar, das Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz und die Reuter-Wagner-Villa in Eisenach für eine Stippvisite. Neben historischen Notensätzen gibt es natürlich auch zahlreiche klassische Instrumente zu bewundern. Wer sich mehr für Jazz interessiert, dem sei das Jazzarchiv „Lippmann und Rau“ im Industriedenkmal Alte Mälzerei in Eisenach ans Herz gelegt. Mehr als 100.000 Tonträger und Filme, über 60.000 Bücher und Musikzeitschriften, etwa 60.000 Fotografien, Programmhefte und Konzertplakate, Rundfunkmanuskripte und Briefe werden hier gesammelt und aufbewahrt – zugänglich für jedermann. Natürlich gibt es dort auch viele Musikinstrumente zu bestaunen. Und nicht wenige von ihnen sind Made in Thüringen.
Orte, die Musiker inspirierten
1842 erblickte Richard Wagner auf einer Reise von Paris durch Thüringen und Eisenach zum ersten Mal die Wartburg. Ihr Anblick inspirierte ihn so, dass er sie zum Schauplatz seines "Tannhäusers" machte. Die Stadt Eisenach verfügt nach Bayreuth über die zweitgrößte Richard-Wagner-Sammlung der Welt. Aufbewahrt und gezeigt wird sie im Reuter-Wagner-Museum.
Brauchtum – Bekannte Volks-& Weihnachtslieder aus Thüringen
Man kennt sie, aber dass Sie aus Thüringen stammen, wissen die wenigsten: deutschlandweite bekannte Volks- und Weihnachtslieder. Dazu gehören „O du fröhliche“, „O Tannenbaum“, das „Rennsteiglied“ oder auch „Hoch auf dem gelben Wagen“.
Tradition Musikinstrumentenbau
Es gibt hier nicht nur eine lange Tradition des Komponierens, sondern auch eine des Instrumentenbauens auf hohem Niveau. Ob Streich- oder Blasinstrumente, Orgeln oder Gitarren: In Thüringen leben viele Handwerksmeister, die Instrumente restaurieren und neue bauen. Oft werden diese in alle Welt exportiert. Einige der Thüringer Instrumentenbauer kann man beim Rudolstadt-Festival (immer im Juli) treffen, Deutschlands größtem Festival für Roots, Folk und Weltmusik.
Festivals gibt’s im ganzen Land
Nicht nur das Rudolstadt-Festival genießt einen exzellenten Ruf. In Thüringen feiern Musikliebhaber auf weiteren international bekannten Festivals. „Wir möchten das ganze Land zum Klingen bringen“, sagt zum Beispiel Christoph Drescher, Geschäftsführer der Thüringer Bachwochen, die jedes Jahr zur Osterzeit auf dem Festival-Kalender stehen. „Für die Gäste ist es sehr spannend, Bach an authentischen Orten zu hören“, erzählt Drescher weiter. Die Thüringer Bachwochen sind mit rund 50 Konzerten das größte Musikfestival Thüringens. Die Auswahl an klassischen Konzerten in Thüringen ist groß: Entweder man genießt die beliebten klassischen Konzerte des MDR Musiksommers, die thüringenweit in Kirchen, Burgen, Schlössern oder auch unter freiem Himmel stattfinden. Oder man entscheidet sich für das Altenburger Musikfestival, das mit Oper oder Kammerkonzert von Orgel bis a cappella überzeugt. Auch die Festivalreihe Güldener Herbst, die Weimarer Meisterkurse, der Thüringer Orgelsommer, die ACHAVA Festspiele und die DomStufen-Festspiele versprechen höchste musikalische Hörgenüsse. Dazu kommen Konzerte und Festivals mit moderner Musik wie das SonneMondSterne- Festival an der Bleilochtalsperre oder die Kulturarena, zu der jährlich international bekannte Stars nach Jena reisen.
Orchester mit langer Tradition
Ein eindrucksvolles Erlebnis sind natürlich auch die grandiosen Opernwerke jener Meister, die regelmäßig auf den großen Thüringer Theaterbühnen gezeigt werden. Auch in den zahlreichen Theaterhäusern ist das ganze Jahr über Programm. Die Ensembles und Orchester in Weimar, Erfurt, Meiningen, Altenburg, Gotha, Rudolstadt, Eisenach, Jena, Gera, Nordhausen, Sondershausen und Greiz zeigen eindrucksvolle Inszenierungen und Opern – und das seit Jahrhunderten.
Junge Musikszene
Ein ganz besonders charmantes Event steigt jedes Jahr am 21. Juni in Erfurt: die Fête de la Musique, bei der Bands, Musiker und junge Musikschüler in den Gassen und auf den Plätzen der Landeshauptstadt bei freiem Eintritt bis spät abends aufspielen. Hier kann man regionale, angesagte Gruppen ebenso hören wie Newcomer. Jeder hat mal klein angefangen – auch Erfurts größter Musikstar aktueller Tage – Clueso. Der gründete hier einst den Zughafen, der über viele Jahre ein wichtiges Netzwerk für junge Musikkünstler wie Norman Sinn oder Alin Coen war. Mittlerweile ist Clueso weiter gezogen, der Zughafen fungiert aber immer noch als kreativer Gemeinschaftsort für Künstler, die dort ihre Ateliers und Proberäume haben. Außerdem ist er als Kulturbahnhof eine Eventlocation für regionale Größen aus der Szene.
Besonderer Tipp
RUNDGANG „MUSIKGESCHICHTE(N) IN GOTHA“
Die Gästeführerin nimmt Sie mit auf eine musikalische Spurensuche durch die Residenzstadt Gotha. Der Rundgang führt Sie zunächst in die historische Schlosskirche. Sie werden überwältigt sein, denn von außen lässt sich nicht erahnen, welch imposante Pracht Sie erwartet. Hier erfahren Sie auch interessante Geschichten zum Ekhof-Theater, welches Sie separat besuchen können. Es ist eines der ältesten barocken Theater der Welt mit original erhaltener Bühnentechnik aus dem 17. Jahrhundert.
Den Schlossberg hinab entdecken Sie Gebäude und Plätze in und an denen Musikgeschichte geschrieben wurde. Erfahren Sie spannende Anekdoten zu bedeutenden Persönlichkeiten aus der Gothaer Musikgeschichte wie Gottfried Heinrich Stölzel, Georg Anton Benda oder Louis Spohr.
Zudem verrät Ihnen die Gästeführerin, warum Gotha eine Bachstadt ist, welchen Bezug unser Herzoghaus zu Carl Maria von Weber hat, wer den Deutschen Sängerbund gründete und wie wir in Gotha heute immer noch unsere Musiktraditionen pflegen. Der Besuch der Margarethenkirche samt Schuke-Orgel auf dem Neumarkt bildet den Abschluss dieser musikalischen Führung.
- Termin: siehe Veranstaltungskalender
- Treffpunkt: Schlosshof von Schloss Friedenstein
- Tickets: 8,00 € Erwachsene, 4,00 € Kinder bis 16 Jahre
- Dauer: ca. 1,5 Stunden